Über Glas
Ein kurzer Überblick
Funktion, Form, Qualität
Glas ist ein ganz besonderes Material. Es vereint zahlreiche Eigenschaften, die für die Arbeit im Labor ideal sind. Es ist dicht und gleichzeitig durchsichtig, geruchs- und geschmacksneutral. Es hat eine hohe chemische Resistenz und lässt sich aufgrund seiner glatten Oberfläche gut reinigen.
Glas ist ein historisch begründeter Werkstoff, der nach wie vor heute und in Zukunft aufgrund seiner unübertroffenen physikalischen und chemischen Eigenschaften seine Bedeutung hat.
Für die Hirschmann Laborgeräte werden verschiedene Glasarten verarbeitet. Dabei arbeitet Hirschmann ausschließlich mit ausgewählten Qualitätslieferanten zusammen.
Glasformen – eine Auswahl
Messkolben
Messkolben gibt es in unterschiedlichen Formen, zum Beispiel birnenförmig oder konisch. Die Bodenfläche, auf der der Messkolben steht, muss hinreichend groß sein, damit er nicht wackelt oder sich dreht. Das Nennvolumen ist durch eine Ringmarke am Hals des Kolbens gekennzeichnet. Messkolben gibt es offen oder mit einem Verschlussstopfen. Sie sind auf IN justiert.
Glas ist ein historisch begründeter Werkstoff, der nach wie vor heute und in Zukunft aufgrund seiner unübertroffenen physikalischen und chemischen Eigenschaften seine Bedeutung hat.
Für die Hirschmann Laborgeräte werden verschiedene Glasarten verarbeitet. Dabei arbeitet Hirschmann ausschließlich mit ausgewählten Qualitätslieferanten zusammen.
Individualkennzeichnung
Volumenmessgeräte aus Glas sind jetzt auch mit Individualkennzeichnung erhältlich. Das neue Hirschmann-Codierungsverfahren macht es möglich, Messkolben aus Glas mit Datamatrix-Code, Barcode, Zahlen und Buchstaben zu kennzeichnen. Jedes Gerät wird so mit einer einzigartigen, unverwechselbaren Signatur versehen und kann über die gesamte Gebrauchsdauer hinweg eindeutig identifiziert werden. Die Kennzeichnung ist dauerhaft geschützt und bleibt immer lesbar.
Mess- und Mischzylinder
Drei Bauformen für Mess- und Mischzylinder sind in der Norm definiert:
- hohe Form mit Ausguss
- hohe Form mit Stopfen
- niedrige Form mit Ausguss
Sie haben einen sechskantigen oder runden Fuß. Der Hals von Zylindern mit Stopfen hat am oberen Ende auf der Innenwand einen so genannten Hülsenschliff, damit der Stopfen exakt passt. Das Volumen wird mit einer Strichteilung oder einer Hauptpunkte-Ringteilung gemessen. Sie beginnt am Fuss bei Null und geht am Zylinder aufwärts bis zum Nennvolumen. Mess- und Mischzylinder sind auf IN Justiert.
Vollpipetten
Eine Vollpipette hat eine Markierung für eine genau definierte Flüssigkeitsmenge. Die Kennzeichnung erfolgt durch eine oder zwei Volumenmarken. Vollpipetten sind auf EX / Ablauf justiert.
Messpipetten
Mit Messpipetten werden unterschiedliche Flüssigkeitsmengen abgegeben. Sie sind daher mit einer Messskala gezeichnet. Der Nullpunkt kann am oberen oder unteren Ende der Skala markiert sein. Messpipetten sind auf EX / Ablauf justiert.
Büretten
Eine Bürette ist eine kalibrierte Glasröhre mit Skala und eingeschliffenem Hahn am unteren Ende. Dabei gibt es verschiedene Arten und Formen des Ventilhahns. Sie wird zur quantitativen Abmessung kleiner Flüssigkeitsvolumina in der Titration eingesetzt. Die Skalierung ist als Strichteilung oder Hauptpunkte-Ringteilung markiert und wird häufig durch einen Schellbach-Streifen auf der Rückseite ergänzt. Büretten sind auf EX justiert.
Pasteurpipetten
Pasteurpipetten nach ISO 7712 sind gleichmäßige Glasröhrchen in exakter Ausführung für den Einmalgebrauch, mit Einengung im Oberteil für Wattestopfen.
Glasarten
Für Laborgeräte aus Glas werden hauptsächlich zwei Glasarten verwendet:
Natron-Kalk-Glas und Borosilikatglas
Sie unterscheiden sich in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften und werden daher für verschiedene Anwendungen eingesetzt.
Natron-Kalk-Glas
Natron-Kalk-Glas hat den größten Anteil an den industriell hergestellten Gläsern. Typischerweise besteht es zu 71 bis 75 Prozent aus Sand (SiO2), zu 12 bis 16 Prozent aus Natron (Na2O) und zu 10 bis 15 Prozent aus Kalk (CaO). Im Alltag wird Natron-Kalk-Glas für Getränkeflaschen, Lebensmittelgläser, Trinkgläser und Flachglas verwendet. Die Gläser besitzen eine glatte, porenfreie Oberfläche. Im Gegensatz zu Borosilikatglas ist es empfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen. Aus diesem Grund wird es nicht für Anwendungen mit starken Temperaturwechseln eingesetzt.
Die Rohware für von Hirschmann verarbeitetes Natron-Kalk-Glas ist AR-Glas von Schott.
Borosilikatglas
Borosilikatglas besteht zu 70 bis 80 Prozent seines Gewichts aus Sand. 7 bis 13 Prozent entfallen auf Bortrioxid und vier bis acht Prozent auf Natriumoxid und Kaliumoxid sowie 2 bis 7 Prozent auf Aluminiumoxid. Es besitzt eine höhere chemische Beständigkeit als Natron-Kalk-Glas sowie eine hohe Beständigkeit gegen Hitze und Temperaturwechsel. Aus diesem Grund wird Borosilikatglas auch für Komponenten von Produktionsanlagen in der chemischen Industrie, im Labor, in der pharmazeutischen Industrie oder als Glas für Lampen Verwendung. Im Haushalt wird Borosilikatglas beispielsweise für Back- und Auflaufformen eingesetzt.
Aufgrund seiner hohen Belastbarkeit wird Borosilikatglas bei Hirschmann hauptsächlich für Messkolben, Messzylinder und Büretten verwendet. Als weltweit einziger Hersteller hat Hirschmann auch Kapillaren aus Borosilikatglas im Programm.
Als Rohware wird Borosilikatglas 3.3 DURAN von Schott verarbeitet.
Die Verwendung von DURAN bzw. AR-Glas
bei Hirschmann-Laborgeräten:
Messkolben: | DURAN von Schott, Borosilikatglas 3.3 nach ISO 3585 |
Messzylinder: | DURAN von Schott, Borosilikatglas 3.3 nach ISO 3585 |
Büretten: | DURAN von Schott, Borosilikatglas 3.3 nach ISO 3585 |
Messpipetten: | AR-Glas von Schott, Natron-Kalk-Glas |
Vollpipetten: | AR-Glas von Schott, Natron-Kalk-Glas |
Skalierung
Bei Volumenmessgeräten mit Skala (Messpipetten, Messzylinder, Büretten) gibt es zwei Arten der Teilung: Hauptpunkte-Ringteilung und Strichteilung
Hauptpunkte-Ringteilung
Die Hauptpunkte-Ringteilung wird bei Messgeräten der Klasse A bzw. AS verwendet, mit folgenden Teilstrichlängen:
Kurze Teilstriche: | Länge zwischen 10% und 20% des Rohrumfanges |
Mittellange Teilstriche: | Länge ca. 1,5mal so lang wie die kurzen Teilstriche |
Lange Teilstriche: | mindestens 90% des Rohrumfanges |
Strichteilung
Die Strichteilung wird bei Messgeräten der Klasse B verwendet, mit folgenden Teilstrichlängen:
Kurze Teilstriche: | Länge zwischen 10% und 20% des Rohrumfanges |
Mittellange Teilstriche: | Länge ca. 1,5mal so lang wie die kurzen Teilstriche |
Lange Teilstriche: | Länge mindestens doppelt so lang wie die kurzen Teilstriche |
Schellbach-Streifen
Der Schellbach-Streifen ist ein farbiger Streifen auf der Rückseite des Messgerätes zusätzlich zur Skala. Er bildet beim Durchschauen am oberen Flüssigkeitsrand mit dem Meniskus einen Zeiger. Dadurch wird die Ablesegenauigkeit erhöht.
Klasseneinteilung
Die gültigen Normen und die Eichordnung klassifizieren Volumen-Messgeräte aus Glas wie folgt:
Klasse A:
Die Volumentoleranzen müssen innerhalb der durch DIN/ISO und EO festgelegten Fehlergrenzen liegen. Klasse A-Produkte erfüllen alle Anforderungen für die Konformitätsbescheinigung.
Klasse AS:
Die Volumentoleranzen müssen innerhalb der durch DIN/ISO und EO festgelegten Fehlergrenzen liegen. Die Geräte müssen auf EX justiert sein und die Forderungen nach Schnellablauf und der vorgeschriebenen Wartezeit erfüllen. Klasse AS-Produkte erfüllen alle Anforderungen für die Konformitätsbescheinigung.
Klasse B:
Die Volumentoleranzen müssen innerhalb der doppelten Fehlergrenzen der Klasse A/AS liegen. Hirschmann Klasse B Produkte nutzen aber diesen gegebenen Freiraum nicht voll aus und liegen üblicherweise deutlich innerhalb der 1 1/2-fachen Eichfehlergrenzen.
Normen
Messgeräte aus Glas sind nach den folgenden Normen zertifiziert:
Messkolben: | DIN EN ISO 1042 |
Messzylinder: | DIN EN ISO 4788 |
Büretten: | DIN EN ISO 385 |
Messpipetten: | DIN EN ISO 835 |
Vollpipetten: | DIN EN ISO 648 |
Sicherheitsbeschichtung
PURClass in the lab – so sicher wie im Safe
Sicherheitsbeschichtung für Volumenmessgeräte aus Glas und Laborflaschen
Die Polyurethanbeschichtung (Abk. PU, PUR), die den Messkolben/Zylinder/Laborflasche schützend umhüllt, verhindert ein Auslaufen des Mediums bzw. der kritischen oder gefährlichen chemischen Flüssigkeit und beugt möglichen Verletzungen im Falle eines Glasbruchs vor. Bei Bestellung geben Sie bitte die gewünschte Artikelnummer des Volumenmessgerätes sowie die Endung „PU“ zusätzlich zu der jeweiligen Bestellmenge an.